Im Büro stapeln sich die Unterlagen und die To-Do-Liste wächst und gedeiht. Neben regelmäßigen E-Mails trudeln auch Termineinladungen ein, Deadlines rücken näher und Kolleg*innen lehnen mit der Bitte, „nur kurz eine Aufgabe zu übernehmen“, an der Bürotür. Und nach der Arbeit warten die üblichen Aufgaben des Haushalts und des Familien- und Soziallebens auf einen.
Sowohl die berufliche als auch die private Welt halten tagtäglich die unterschiedlichsten Aufgaben für uns bereit. Manche dieser Aufgaben fallen uns leichter, andere sind etwas komplexer. Manche Aufgaben sind schnell erledigt, andere fordern einen größeren Zeitaufwand. Und auch unsere mentalen Kapazitäten werden unterschiedlich schnell aufgebraucht.
Was du tun kannst, wenn dir alles zu viel wird und über den Kopf wächst, erfährst du in den nächsten Abschnitten.

1 • Feststellen, dass gerade alles zu viel ist
Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem du feststellst, dass die Aufgaben dich überrollen. Anfangs kann es eine sehr große Herausforderung sein, sich diese Tatsache einzugestehen. Doch mit etwas Übung gelingt dies immer besser.
Der Schlüssel liegt in der Selbsterkenntnis beziehungsweise in der Einsicht, wie ein altes Sprichwort besagt.
„Einsicht ist der erste Schritt in Richtung Besserung.“
– altes Sprichwort
Im Klartext bedeutet das: wenn du feststellst, dass dir gerade alles zu viel wird – sei es beruflicher oder privater Natur -, nimm das für dich an. Auch wenn das Gefühl der Einsicht zunächst unangenehm ist.
Denn durch die Annahme erlaubst du dem Gefühl der Überlastung da zu sein. Gehört zu werden, als das, was es ist: Ein Signal deines Körpers, dass gerade etwas nicht richtig läuft.
Und erst wenn du feststellst, dass etwas nicht in Ordnung ist, hast du die Möglichkeit, daran etwas zu ändern.
Übung:
Wenn du das Gefühl hast, es wird alles zu viel und du verlierst den Überblick, schreibe alles auf, was dich beschäftigt. Du brauchst dafür einfach nur einen Zettel und einen Stift.
Zum einen schenkst du deiner Gefühlswelt auf diesem Weg deine Aufmerksamkeit und lernst sie besser kennen. Zum anderen kann allein durch das Aufschreiben bereits eine Neusortierung deiner Aufgaben und Verbindlichkeiten erfolgen. Mehr dazu in Abschnitt 3.
2 • Lenke deinen Fokus auf deine Atmung
Klingt absolut banal, und das ist es auch. Doch genauso effektiv ist es auch, einfach ein paar Atemzüge ganz bewusst zu nehmen. Und das funktioniert immer und überall!
Die innere Anspannung, die automatisch bei Stress duch Überlastung entsteht, führt zu einer flacheren Atmung. Dadurch werden Körper und Gehirn schlechter mit Sauerstoff versorgt.
Beim bewussten und achtsamen Durchatmen – optimalerweise am offenen Fenster – wird der Fokus weg von den To-Do’s und Verpflichtungen hin zu der Atmung gelenkt. Automatisch vertieft sich die Atmung, die Lungen füllen sich mit Luft und die Sauerstoffversorgung wird wieder verbessert. Kombiniert mit etwas Bewegung wird auch dein Kreislauf wieder angekurbelt und dein Organismus wird wieder „betriebsbereit“.
Der positive Effekt macht sich direkt im Körper und im Gehirn bemerkbar, die Leistungsbereitschaft steigt, die Konzentration kehr zurück und Lösungsstrategien für die Aufgaben gewinnen an Kreativität.
Übung:
Wenn deine Konzentration nachlässt und du deinem Körper einen Sauerstoff-Kick geben möchtest, stelle dich hüftbreit und aufrecht hin. Am besten machst du diese Übung an einem geöffneten Fenster oder draußen – ist jedoch kein Muss.
Bilde mit deinen Händen etwa auf Höhe des Bauchnabels eine Schale mit den Handflächen nach oben. Mit der Einatmung hebst du diese Schale langsam auf Brusthöhe an. Oben angekommen drehst du deine Schale um, die Handflächen zeigen nach unten, und mit der Ausatmung schiebst du die Schale wieder auf Bauchnabelhöhe runter.
Diese Übung kannst du für einige Atemzüge wiederholen, bis sich dein Körper und Geist weder frisch frühlen.
3 • Neubewertung der bevorstehenden Aufgaben und Termine
Mit Abstand zu den Aufgaben und gesteigerter Kreativität ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, die anstehenden Aufgaben neu zu bewerten und zu sortieren.
Sicherlich wird es Aufgaben geben, die auch mit etwas Abstand wenig attraktiv wirken. Doch durch Neubewertung der übrigen Aufgaben, zum Beispiel nach veränderter Priorisierung oder terminlicher Verschiebung, entzerrt sich die Aufgabendichte und die bevorstehenden Dringlichkeiten können mit einem klaren Kopf erledigt werden.
Denn letztlich ist die Aufgabendichte der Stressauslöser.
Übung:
Sortiere deine Aufgaben und Termine nach Dringlichkeit und Wichtigkeit. Es bietet sich an, beispielsweise ein Diagramm zu erstellen. Darin wird die Wichtigkeit auf der waagerechten Achse dargestellt, die Dringlichkeit auf der senkrechten Achse. Wenn möglich, ergänze noch die geschätzte Dauer, die du für die Erledigung benötigst.
Vereinfacht ergeben sich daraus 4 Gruppen, mit denen dann unterschiedlich umgegangen wird.
- Dringend und wichtig = Direkt selbst erledigen
- Dringend und nicht wichtig = Abgeben oder nach „dringend und wichtig“ bearbeiten
- Nicht dringend und wichtig = Terminieren und selbst erledigen
- Nicht dringend und nicht wichtig = muss das wirklich gemacht werden?
Mit diesen 3 Tricks wird es dir immer besser gelingen, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und zusätzlichem Stress vorzubeugen.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, eine Neubewertung von stressigen Situationen zu erreichen. Hierzu habe ich einen Guide erstellt, der dich in 5 einfachen Schritten begleitet, wenn dir alles zu viel wird. Du kannst ihn dir hier für 0 € herunterladen.
Lass mich gerne wissen, mit welchen Tricks du für einen klaren Kopf sorgst, wenn dir alles zu viel wird! Und lass es mich ebenfalls gerne wissen, welche Schwierigkeiten sich bei dir zeigen.
Ich wünsche dir alles Gute!
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